Informationen zur Sterilisation des Mannes
Entscheidungsgrundlagen für die Verhütung durch den Mann
Die Vasektomie, auch Vasoresektion genannt, bedeutet die Sterilisation des Mannes. Durch die Unterbindung der Samenleiter wird eine dauerhafte Unfruchtbarkeit beim Mann herbeigeführt. Um einer ungewollten Schwangerschaft vorzubeugen gibt es derzeit für den Mann zwei Methoden: die Verhütung mit Kondomen oder die Vasektomie. Hormonpräparate die die Samenzellbildung kontrollieren können sind zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar. Grund dafür sind Lücken in der Sicherheit und das Auftreten von Nebenwirkungen, bzw. unzureichende Forschungsergebnisse. Bei der Vasektomie handelt es sich aktuell um eine der sichersten Maßnahmen der Schwangerschaftsverhütung, bei dem es durch einen einfachen chirurgischen Eingriff am Hodensack des Mannes zur Samenleiterunterbindung bzw. Durchtrennung kommt. Dadurch wird erreicht, dass die weiterhin in den Hoden produzierten Samenzellen nicht mehr in die Samenflüssigkeit (Ejakulat) gelangen und so eine Empfängnis auf natürlichem Wege unterbunden wird.
Der sogenannte Pearl Index dient als Maß um die Sicherheit verschiedener Verhütungsmethoden darzustellen. Er gibt die Schwangerschaftsrate von 100 Frauen im Jahr an. Der Pearl Index bei der Vasektomie liegt bei 0,1 - 0,3 verglichen mit dem eines Kondoms von 3 - 4. Das bedeutet, dass bei Kondomen etwa 3 bis 4 von 100 Frauen pro Jahr schwanger werden. Bei einer Verhütung mit einer durchgeführten Vasektomie hingegen nur 0,1 Frauen. Das entspricht eine Frau von insgesamt 1000 sexuell aktiven Frauen im Jahr.
Irrtümer, dass nach einer Vasektomie Potenz oder Sexualität beeinträchtigt sind können wiederlegt werden. Ebenso verhält es sich mit Ängsten einiger Männer, dass der Eingriff verschiedene Krebsarten (Hoden, Prostata) befürwortet. Durch die wissenschaftlich erzielten Kenntnisse, dass keine Nachteile hinsichtlich der Gesundheit zu erwarten sind, befassen sich immer mehr Männer mit dem Gedanken sich einer Vasektomie zu unterziehen. Die Sterilisation des Mannes erfolgt im Allgemeinen unter lokaler Anästhesie in den Ordinationen der Urologen. Die Operation unter einer Vollnarkose durchführen zu lassen ist unter Umständen auch möglich.
Ziel / Ergebnis einer Vasektomie
Bei der Sterilisation des Mannes handelt es sich um einen schnellen und unkomplizierten Eingriff, mit dem Ziel den natürlichen Transportweg der Spermien zu unterbrechen. Es werden beide Samenleiter durchtrennt und somit eine Schwangerschaft verhindert. Durch diesen minimalinvasiven Eingriff beim Mann kann keine Befruchtung der Eizelle auf natürlichem Wege erfolgen.
Nach einer Sterilisation beim Mann kommt es hinsichtlich Potenz und Samenerguss zu keinen Einschränkungen. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass das Ejakulat bei einem Samenerguss keine fruchtbaren Samenzellen (Spermien) mehr enthält. Eine Ejakulation ist daher weiter uneingeschränkt möglich, da das Sperma größtenteils von der Vorsteherdrüse (Prostata) produziert wird. Die Samenzellen werden weiterhin in den Hoden produziert und vom Körper absorbiert, da sie durch die durchtrennten Samenleiter nicht über den Samenerguss ausgeschieden werden können. Die Befürchtung einer Anstauung der Spermien ist somit unbegründet.
Weiterhin unverändert bleiben die Fähigkeiten zur Erektion einhergehend mit der Gliedversteifung, der Orgasmus mit Samenerguss, sowie die Libido. Die Funktion der Testosteronproduktion (männliches Sexualhormon) in den Hoden wird durch bzw. nach einer Vasektomie nicht beeinflusst oder verändert.